Lokale Projekte

Es gibt wirklich viele lokale Projekte, die uns aktuell beschäftigen oder in den vergangenen Monaten und Jahren beschäftigt haben. Es folgt eine Auflistung der Themen, um einen Überblick über unser Engagement und seine umfassende Breite zu geben. Es folgen dann einige Beispielgeschichten mit mehr Details, um den Ansatz unserer Projektarbeiten besser zu verdeutlichen.

* Regionale SeniorInnen-Hilfe zur Linderung von Altersarmut

* SI-Kunstpreis für bildende Künstlerinnen der Metropolregion Nürnberg

* Ausbildung von Trauerbegleiterinnen im Hospitzverein "Emmaus e.V." in Hildburghausen

* Unterstützung des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz - Bayern LBV

* Finanzielle Unterstützung des Museumspädagogischen Projektes "Schau hin - Mach mit: Unsere Veste"

* Pflanzen eines Walnussbaumes am Goldbergsee 

* Unterstützung von vier Teilnehmerinnen im Rahmen des Orientierungskurses "Neuer Start für Frauen - Mit Erfolg zurück in den Beruf"; der Startschuss für ein neues Berufsleben

* Finanzielle Unterstützung von Stütz- und Förderklassen der St. Katharinenschule in Lichtenfels

* Unterstützung der Tafeln in Coburg und Lichtenfels

* Finanzielle Hilfe für den Neubau eines Hospitzhauses in Coburg

* Finanzielle Hilfe für den Konradshof in Vierzehnheiligen

* Digital kompetent: Prämierung der Medienscouts des Abiturjahrganges 2019 am Gymnasium Albertinum Coburg

* Unterstützung des Interkulturellen "Frauengarten" zur Selbstversorgung und als Oase für die Seele in Coburg

* Unterstützung des Kaleidoskop in Coburg

 

Nachgehende Beratung und Betreuung von Frauen, die das Frauenhaus verlassen haben

Ausgangssituation:

Häusliche Gewalt hat viele Gesichter: körperliche Gewalt, seelische Gewalt, sexualisierte Gewalt, soziale und ökonomische Gewalt. Frauen erleben häusliche Gewalt einmalig oder jahrelang. Häusliche Gewalt hat Folgen. Häusliche Gewalt ist noch immer ein Tabu in unserer Gesellschaft. Viele Frauen in ähnlichen Situationen schaffen es nicht, sich dauerhaft von ihrem Partner zu trennen. Häufig gehen sie nach dem Austritt aus dem Frauenhaus sogar direkt zum gewalttätigen Partner zurück. Oft kommt es zum sogenannten Drehtüreffekt: Die Frauen gehen zum Partner zurück – und landen schon bald wieder im Frauenhaus.

Hilfe nach der Hilfe:

Mit dem sicheren Aufenthalt im Frauenhaus für einen bestimmten Zeitraum ist für viele Frauen die Problemursache und der Kampf im eigenen Kopf noch nicht abgeschlossen. Daher ist die Hilfe nach der Hilfe so wichtig. Daher spendete in diesem Jahr  der Soroptimist Club Coburg zusammen mit dem Hilfsfonds der Dachorganisation Soroptimist International Deutschland in zwei Chargen insgesamt einen fünfstelligen Betrag für das Projekt „Nachgehende Beratung und Betreuung von Frauen, die das Frauenhaus verlassen haben“. Durch fachkundige Begleitung in allen Lebensbereichen werden diese Frauen in ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben geführt. Um das Selbstbewusstsein zu stärken und diesen Teufelskreis zu  durchbrechen, bedarf es personenbezogener Hilfsangebote. Unser Projekt ist darauf ausgelegt , die Frauen nach dem Auszug aus dem Frauenhaus effektiv, nachhaltig, für die Dauer eines Jahres personenbezogen und mit größtmöglicher Fachkompetenz zu unterstützen.

Ziel der erweiterten Nachbetreuung:

  • Hilfe bei der Wohnungssuche,
  • Kontaktperson für Behördengänge,
  • Hilfe zur Haushaltsführung, Erziehung,
  • Beratung in finanziellen Dingen,
  • Struktur für Leben und Tagesablauf,
  • Vermittlung von Therapie,
  • Aufbau eines sozialen Netzwerks,
  • Steigerung des Selbstwertgefühls.

Auch die Nachbetreuung der Klientinnen bedarf einer besonders hohen Sensibilität und benötigt umfassende Kenntnisse in den Aufgabenbereichen Beratung, Case-Management und Networking. Die hierfür vorgesehene Arbeitszeit beträgt acht Stunden pro Woche. 

Ergebnis:  von 15 betreuten Frauen 2021 bauten sich 13 ein eigenständiges Leben auf - das auch insbesondere dank dreier großzügiger Spenden in den Jahren 2021 und 2022 an den projektbetreuenden Verein "Keine Gewalt gegen Frauen“.

Hinweis: Aus Datenschutz- und Sicherheitsgründen ist dieser kleine Projektbericht ohne Fotos.

Mrs Murr und Ihre Katzen

Das kindgerecht umgesetzte Puppenspiel "Mrs Murr und ihre Katzen", das das sehr schwierige Thema sexueller Missbrauch von Kindern anspricht, möchte Schülern und Schülerinnen der 1.-4. Jahrgangsstufe den Mut zu schenken, persönliche Probleme zu thematisieren und professionelle Hilfe zu erhalten. Federführend bei dem 2002 uraufgeführten Stück war der Coburger Arbeitskreis "Keine sexuelle Gewalt. Hilfe für Frauen, Jugendliche und Kinder" zusammen mit T.Knauer von Cross Art e.V.. Bereits im Jahr 2003 wurde das Stück verfilmt und auf Video aufgezeichnet. Wegen der bleibend hohen Nachfrage nicht nur in Coburg sondern auch in Nachbarlandkreisen wird das Stück regelmäßig aufgeführt.

 

Der Coburger SI Club hat Aufführungen und die Bereitstellung von unterstützenden Materialien für die Kinder in der Vergangenheit mehrfach unterstützt, zuletzt im Februar 2014. Und da dieses Thema weiterhin wichtig ist und für viele Kinder einen großen Unterschied für ein zufriedenes, erfülltes Leben bedeutet, wird aktuell in 2022/2023 die Erstellung eines Films zum Theaterstück unterstützt. Damit besteht die Chance, eine größere Reichweite zu bekommen und die Prävention von sexuellem Mißbrauch von Kindern deutlich zu verbessern. 

 

 

Grenzübergreifendes Bemühen zum Erhalt eines Geschichtsdenkmals: die Burgruine Strauf

SI Coburg unterstützt den Freundeskreis Straufhain e.V. – den heimatgeschichtlichen länderübergreifenden Verein zur Erhaltung der Burgruine Strauf (Straufhain). Ebenso wie der Coburger SI-Club überspannt der Freundeskreis die Bundeslandgrenze zwischen Bayern und Thüringen, sein Ziel ist der Erhalt der geschichtlich bedeutsamen Burgruine Straufhain, die durch ihre Lage im Bereich des früheren Grenzstreifens zwischen Ost- und Westdeutschland in ihrer damals noch erhaltenen Substanz schwer gelitten hat. Mit einer großzügigen Spende unterstützte SIZu Jahresbeginn 2020 den ersten Schritt zu einem umfangreichen Projekt zum langjährigen Erhalt der Burgruine in einem attraktiven Umfeld für Wanderer und geschichtlich und naturwissenschaftlich interessierte Besucher. Die Bausubstanz der Burgruine wurde analysiert zur Klärung, wie die Mauerkrone vor weiterer Erosion geschützt werden kann. Die bautechnische Realisierbarkeit eines begehbaren Aussichtspodests innerhalb der Burgruine wurde vorbesprochen und …. als sofort sichtbares Zeichen des ersten kleinen Projekterfolges: Auf dem Plateau vor der Ruine wurde mit Hilfe von Sach- und Geldspenden und tatkräftiger Mithilfe der Vereinsmitglieder eine Schutzhütte errichtet, die sich optimal in die Umgebung integriert und den langfristig Besuchern Rastplätze mit schöner Aussicht bietet. Die Informationen zur Burg und ihrer Geschichte wird hierbei nicht zu kurz kommen. Leider hat hier dieses Jahr auch der Corona-Teufel zugeschlagen – ganz sind die für 2020 geplanten Baumaßnahmen nicht fertig geworden. Es bleibt also für 2021 noch einiges zu tun.

Die geschichtlichen Anfänge der heutigen Burgruine Strauf liegen in der Zeit der fränkischen Besiedelung vom 7. bis 9. Jahrhundert. Die nahegelegenen Orte Streufdorf und Seidingstadt wurden um 800 zur Regierungszeit Karls des Großen erstmalig urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit existierte bereits eine Wehr- und Wohnanlage der herrschenden Familie der Grafen von Wildberg auf dem Berg Straufhain. Die anfangs wahrscheinlich hölzerne Befestigung wurde schrittweise erweitert und ausgebaut. Im 12. Jahrhundert wechselte sie in den Besitz der gefürsteten Grafen von Henneberg und gewann an strategischer Bedeutung – insbesondere als Sitz des Cent- und Landgerichtes und später auch des hennebergischen Erbmarschallamtes. Unter dem Grafen Poppo VII begann die kurze aber intensive Blütezeit der Burg. Aber schon ab 1290 verlor die Burg an Bedeutung – Gründe sind vermutlich die sehr beengte Lage auf dem Berggipfel für eine Burg mit mehreren Gebäuden und die problematische Wasserversorgung. Eine Quelle innerhalb der Burgmauern war nicht verlässlich, was Zisternen erforderlich machte und den Antransport von frischem Wasser aus einer Quelle am Fusse des Berges mit der Hilfe von Eseln.

In den folgenden 250 Jahren verkam die Burg Strauf zu einem Raubritternest, das im Jahr 1525 während des Bauerkrieges durch aufständische Bauern zerstört wurde. Zu einem Wiederaufbau kam es nicht, stattdessen wurde der jetzt sehr stille Ort als Kulisse für Theateraufführungen der Herzöge von Sachsen-Hildburghausen genutzt. Um 1780 standen noch vier Etagen des Palas als Ruine – leider weithin sichtbar am Grenzstreifen zwischen BRD und DDR, so dass ein weiterer Verfall der Ruine in den Jahren der deutschen Trennung gerne gesehen wurde.

Das Rucksackprojekt

Das Projekt beeinhaltet zertifiziertes Arbeitsmaterial für Migrantenfamilien zur Sprachförderung im Elementarbereich. Gefördert wird die Muttersprachenkompetenz als Basis, um die deutsche Sprache darauf aufzubauen, förderlich auch für die allgemeine kindliche Entwicklung in den Kitas und Grundschulen.

 

Kindertagesstätten, Eltern und Kinder profitieren gleichermaßen und arbeiten mit Stadtteilmüttern (ausgebildete, ausländische Mütter mit bereits guten Deutschkenntnissen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit neu ankommenden Migranten teilen, unter Einteilung einer Koordinatorin) zusammen. Dabei entsteht ein verbesserter Kontakt, eine schnellere Integration und ermöglicht Hilfestellung bei Alltagsproblemen und liefert Ideen zur preiswerten Freizeitgestaltung.

Eltern gewinnen Selbstwertgefühl als Experten fu?r die Muttersprache, treffen sich mindestens einmal pro Woche für zwei Stunden und arbeiten themengebunden mit den Inhalten des Rucksackarbeitsmaterials in Räumen der Kitas ihrer Kinder, lernen dort den Wert von Literatur, Bilderbu?chern, Liedern, den Wert des Spielens und Malens sowie der Verbindung von Sprache und Handeln fu?r die Entwicklung ihres Kindes in der ta?glichen Bescha?ftigung kennen.

Parallel dazu beschäftigen sich die Erzieherinnen/ Lehrerinnen in Absprache mit den Stadtteilmüttern mit den gleichen Themen im Nebenraum in deutscher Sprache mit den Kindern. Erzieherinnen arbeiten als Experten für die deutsche Sprache.

Für die Erzieherinnen wird der Zugang zu den Eltern erleichtert, und intensiviert. Eltern lernen Mithilfe und Verantwortung. Interkulturelle Fragen können leichter geklärt werden.

Finanziert wird dieses Projekt auf Antrag, das Rucksackarbeitsmaterial wird gestellt.

Chancen durch bilinguale Sprachkompetenz

Im Rahmen der Bezirksprojekte 2014 hat Coburg sich des Themas Biligualität und deren Chancen zur Integration von Fremdsprachlern in Deutschland angenommen.

Bilinguale Literatur sind zweisprachige Bücher, linke Seite Fremdsprache, rechte Seite deutsche Übersetzung.

Diese Bücher geben den ausländischen Eltern Anreiz, mit Stolz ihre Muttersprache anzuwenden und ihrem Kind zu vermitteln. Ebenso geben diese Bücher Sicherheit, auch die deutsche Sprache parallel zu lernen, auf einer gefestigten Basis der Muttersprache. Bilinguale Literatur ist auch ein ideales Arbeitsmittel in Lerngruppen und Sprachkursen und für unsere Lesementoren.

 

Mentor Lesespaß Coburg

Mentor Lesespaß Coburg wurde im März 2006 gegründet mit dem Ziel, Kinder mit Leseproblemen über ihre Schwierigkeiten hinweg zu helfen und ihnen bessere Chancen für ihr Leben zu eröffnen. In enger Zusammenarbeit mit den Schulen betreuen mittlerweile ca. 200 Mentoren 250 Lesekinder an 26 Schulen in der Stadt und im Landkreis Coburg.

 

Die Lesekinder werden jeweils vom Klassenlehrer ausgewählt. Der Mentor trifft sich einmal pro Woche für ca. eine Stunde in den Räumen der Schule mit seinem Lesekind. Voraussetzung für eine Tätigkeit als Mentor ist, dass man selbst gern liest und Freude daran hat, sich mit einem Kind zu beschäftigen. Der Lesestoff kann vom Lesekind frei gewählt werden. Wichtig ist, dass Begeisterung für das Lesen geweckt wird.

 

Wer Mentor werden möchte, erhält eine Schulung durch eine erfahrene Pädagogin. Die Mentoren können an den monatlich stattfindenden Mentorentreffen teilnehmen, die Themen rund ums Lesen zum Inhalt haben. Am Ende jedes Schuljahres findet ein Abschlussfest für die Lesekinder und die Mentoren statt, die daran mit großer Freude teilnehmen. Von den Schulen erhält Mentor Lesespaß immer wieder positive Rückmeldungen, verbunden mit der Bitte um weitere Mentoren.

 

Der SI Club Coburg ist durch sein Mitglied Helga Brachmann, Vorsitzende von Mentor Lesespaß, und mehrere andere Mitglieder, die bereits seit Jahren aktive Mentoren sind, dieser Sache verbunden. Der Rosenmarkt 2013 stand auch unter dem Motto junge Menschen zu unterstützen und so wurde ein Teil des Erlöses an Mentor Lesespaß Coburg zur Fortführung der sehr erfolgreichen Arbeit gespendet.

 


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