Café Soroptimist International im Klostergarten und das Förderkonzert in der Basilika Vierzehnheiligen

Am 20. September 2015 fand das 7. Förderkonzert des Soroptimist Club Coburg in der Basilika Vierzehnheiligen in Lichtenfels/Oberfranken statt, welches traditionell flankiert ist von einem nur einmal im Jahr geöffneten Café im Klostergarten der Patres des dort ansässigen Franziskanerordens. Diese Gelegenheit wird von der Bevölkerung wie auch von zufällig einkehrenden Gästen und Pilgern gerne wahrgenommen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das Angebot von selbstgebackenem Kuchen und Kaffee in einem nicht alltäglichen Ambiente wirkt anziehend.

Das diesjährige Konzert um 17 Uhr gestalteten drei junge KünstlerInnen aus der Region. Dies waren die in Bayreuth geborene und aufgewachsene Sopranistin Natalie Flessa, die den Masterstudiengang Konzertgesang an der Hochschule für Musik und Theater in München absolviert, der 19-jährige Josef Treutlein aus Bamberg an dem nicht alltäglichen Instrument Marimba und der uns schon bekannte Organist Manuel Höppner aus Unterneuses. Es versprach ein ungewöhnliches, aber hochkarätiges Konzert zu werden. Die technischen Voraussetzungen der Basilika bescherten den Zuhörern noch einen besonderen Einblick. Durch den Einbau einer Kamera in der Basilika-Decke, konnte man den Einsatz von Josef Treutlein an seinem Holzglockenspiel besonders gut verfolgen und sich von seiner Virtuosität bestens überzeugen.

Im Vorfeld hatten wir Soroptimistinnen uns schon Gedanken gemacht, wer durch den Erlös unserer Veranstaltung finanziell bedacht werden könnte. Unsere Wahl fiel dieses Mal auf den an der sehr seltenen x-chromosomalen, myotubulären Myopathie erkrankten Luis Hofmann aus Burgkunstadt.

Sein Schicksal und das seiner Großfamilie läßt aufhorchen: Luis ist 3 Jahre alt und kein einziger seiner 656 Muskeln ist ausgereift. Er muss ständig beatmet und überwacht werden, kann nicht sprechen, weil auch die Muskeln, die die Stimmbänder halten, nicht funktionieren. Er kann nicht sitzen, stehen oder gehen, da auch die Muskeln seines Bewegungsapparates nicht unterstützt werden. Und trotz alledem geben er und seine Familie nicht auf. Sie klagen nicht, sondern machen das Beste daraus und packen an, dass Luis so normal wie möglich am Leben teilnehmen kann. Damit das gewährleistet ist, musste das Haus der Großfamilie unbedingt aufgrund der Hanglage und vieler Treppen barrierefrei um- und angebaut werden, wo sich dann sein Kinderzimmer, ein behindertengerechtes Bad und ein  zusätzliches Zimmerchen für Betreuende befinden.

Diese Maßnahme ist sehr teuer und wird natürlich zu einem großen Teil von der Familie selbst getragen, aber alles alleine zu stemmen war und ist nicht möglich. Deshalb hat sich die Familie an die Öffentlichkeit gewandt und Spenden erbeten. Auf diesen Aufruf sind auch wir aufmerksam geworden. Die Philosophie von Soroptimist International ist es, bestehende Missstände zu erkennen, sich diese bewusst zu machen, sich dazu zu bekennen und am Ende dieses Denkprozesses etwas in Bewegung zu setzen, d.h. zu helfen und in diesem Fall zu spenden.

Wir freuen uns, dass wir hier in der Region einem Kind bzw. einer Familie helfen können, die von einem außergewöhnlich tragischen Schicksal getroffen wurde und unsere Solidarität und Nächstenliebe beweisen können.

Am 30.11. konnten wir den Erlös unserer Vierzehnheiligen –Veranstaltung in Höhe von 2000,-€, auch dank der Großzügigkeit der Patres, an Familie Hofmann übergeben.

                                                                                                                      Gabi Ketteler u. Andrea Schiele-Eberlein




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