Himmlische Klänge in der Basilika

Franca Wiesmann an der Orgel und das Ensemble der Bläserjugend des Musikvereins Uetzing-Serkendorf spielen beim 13. Förderkonzert von „Soroptimist International“ auf.

Vierzehnheiligen - Jugend lässt von sich hören

Von traurig bis hoffnungsvoll

Vierzehnheiligen Einen Nachmittag mit himmlischen Klängen und originellen Musikstücken verbrachten am Sonntag rund 100 Besucher auf Einladung der „Soroptimist International Cub Coburg“ (SI-Coburg) in der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen auf dem „Heiligen Berg“. In diesem Jahr konnte Franca Wiesmann aus Weimar (Orgel) und das Ensemble des Musikvereins Uetzing-Serkendorf für das 13. Förderkonzert gewonnen werden. Hierbei zeigte die in Lichtenfels geborene Franca Wiesmann ihr Können auf der großen Rieger-Orgel. Mit 14 Jahren begann sie die Ausbildung zum nebenberuflichen D-Kirchenmusiker bei Regionalkantor Georg Hagel in Vierzehnheiligen. Dabei entwickelte sie die Leidenschaft für die Orgel und entschied sich, einen musikalischen Karriereweg einzuschlagen. Seit 2018 studiert sie Schulmusik mit Schwerpunkt Orgel an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.

Jugend lässt von sich hören: Auf der Seitenempore überzeugte das Ensemble der Bläserjugend des Musikvereins Uetzing-Serkendorf unter der Leitung von Petr Horejsi mit einer wahren Meisterleistung. „Die Bläserjugend wurde 2020 gegründet, bildet eine Gemeinschaft für alle Jugendlichen bis 27 Jahren aus allen Orchestern im Verein. In der Bläserjugend musizieren alle Kinder, sobald sie das D1-Abzeichen bestanden haben. Beim Auftritt heute sind von den 16 Musikern zwei erst zehn Jahre alt. Einige spielen heute das erste Mal in der Bläserjugend“, erklärte der musikalische Leiter Petr Horejsi. 

Nach der Begrüßung durch Pater Johannes und die Organisatorin Monica Schütz begann das rund 60 Minuten lange Benefizkonzert. Mit „A-Hymn for Band“ wurde der Konzertnachmittag durch die Uetzinger Bläserjugend eröffnet. Dieses musikalische Juwel ist seit seiner Entstehung im Jahre 1985 ein unbestrittener Klassiker. Mit der Eigenkomposition „Lied ohne Worte in C-Moll – im Romantischen Stil“ erklang dann die Rieger Orgel mit der 24-jährigen Franca Wiesmann. „Nimrod“ so der Name der neunten und bekanntesten Variation in Edward Elgars Enigma Variations, die im Anschluss die Bläserjugend spielte. Biblisch im Nimrod ein großer Jäger des Alten Testaments und repräsentiert somit seine Muse August Johannes Jaeger durch ein Wortspiel. Die Melodie scheint einen nächtlichen Spaziergang darzustellen. Mit dem „Präludium und Fuge in G-Dur BWV 541“ ging es weiter. Dabei handelt es sich um eines der bekanntesten und meistgespielten Bachschen Orgelwerke überhaupt. Der fröhliche, mitreißende Überschwang des Präludiums und der heitere Ernst der musikalisch vielschichtigen Fuge nahmen die Hörer sogleich für sich ein. Die 16 Uetzinger Jungmusiker setzen das Konzert mit „Down by the Sally Gardens“ fort. Hierbei verarbeitete Andreas Simbeni ein altes irisches Volkslied. Mit der freien Improvisation „Überfliegende Himmel verschwendeter Sterne“ von Rainer Maria Rilke ging es weiter. Otto M. Schwarz hat das Choral „Lux Aeterna (Das ewige Licht)“ komponiert. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Teil einer Totenmesse, den die Bläserjugend nun spielte.

Traurig bis hoffnungsvoll: Die Musik bewegt sich zwischen traurigen, hoffnungsvollen und flehenden Passagen hin und her und stellt Fragen, die nicht beantwortet werden können. „Sechs Fugen über den Namen Bach op. 60“ sind eine Komposition von Robert Schuhmann. Sie wurden 1845 komponiert und 1846 veröffentlicht. Franca Wiesmann spielte auf der Basilika Orgel davon die Nr.1 in B-Dur „Langsam“ und die Nr. 5 in F-Dur „Lebhaft“. „Salvation is created“ ein Werl von Pavel Chesnokov wurde schließlich von den Bläsern gespielt und mit „Moto Ostinato“ aus Musica Dominicalis auf der Königin der Instrumente endete das offizielle Programm. Die späte Nachmittagssonne fand ihren Weg durch die Fenster der Basilika und erweckte Engel und Nothelfer des Gnadenalters zum Leben. Als Zugabe erklang von den Bläsern „Guten Abend, gut‘ Nacht“ von Johannes Brahms. Es war ein akustischer Hochgenuss, abwechslungsreich ging es musikalisch durch verschiedene Epochen. Mit dem Erlös des Konzerts fördert der Verein junge Künstlerinnen und Künstler, sowie weitere Projekte.

Von Gerd Klemenz




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