Klangvielfalt im sommerlichen Lichtspiel der Basilika

Es jährte sich zum zwölften Mal ....

Am Sonntag, den 7.8.2022 fand das nunmehr 12. Förderkonzert des Soroptimist International (SI) Club Coburg in der gut besuchten Basilika Vierzehnheiligen statt. Der Guardian des Franziskanerordens von Vierzehnheiligen Pater Maximilian begrüßte die Zuhörer*innen in Vorfreude, da er bereits bei den Proben dabei war, und wünschte allen „guten Appetit für die Ohren“. Der Erlös des Konzerts soll unter den jungen Künstlerinnen und Künstlern, dem Projekt „Musik für alle“ der Hilfsorganisation Honduras Crecimiento und der Musikschule Bad Staffelstein aufgeteilt werden. So die Schatzmeisterin von SI Coburg Monica Schütz, selbst in Honduras geboren. Sie stellte auch die Ziele von SI kurz vor, wozu auch Bildung und internationale Freundschaft gehören. Die beiden Musiker aus Honduras ließen verlauten, dass sie zugunsten von Honduras Crecimiento auf ihren Anteil verzichteten.

Vier junge Musizierende bestritten das etwa einstündige und sehr vielseitige Programm. Esther Schadt an der heimischen Orgel leitete das Konzert mit der erfrischenden Fanfare in D-Dur von N.J. Lemmens ein, bevor sie danach im Duett die Klarinettistin Astrid Flohr zu G.P. Telemanns Sonate in G-Moll und G.F. Händels bekannter „Wassermusik“ aus Suite1 No.9, dezent begleitete.

Es schlossen sich die Prélude, Fugue und Variation Op. 18 von César Franck und die Orgelsonate Op.65, No.2 in C-Moll von F. Mendelssohn-Bartholdy als sehr einfühlsam gespielte Orgelsoli an.

 

In eine völlig andere Welt entführten die beiden honduranischen Musiker*innen Josué Castro an der klassischen Gitarre und Magda Sánchez, Querflöte. Ihre filigran durch den Sommerabend flirrenden Klänge begeisterten, ja verzauberten das Publikum. Es waren Stücke der Komponisten Eduardo Martin, Heitor Villa-Lobos und dem hierzulande bekanntesten Astor Piazzolla, dessen Steckenpferd vor allem der Tango war. In diesem Set kamen südamerikanische Verspieltheit so wie die Abwechslung von Leichtigkeit und Schwermut beim Zwiegespräch der Instrumente Gitarre und Flöte in absolut professioneller Weise zum Ausdruck. Hauchig-halblaute Atemstöße von Magda Sánchez, etwa im Stil von Jethro Tull, oder pointiert gezupfte Tonfolgen Josué Castros verliehen dem Ganzen eine expressive Note.

 

Im 3. Teil des Konzertes kam Händels Largo aus Xerxes mit Orgel und Klarinette kraftvoll schillernd und anrührend zur Aufführung. Danach forderte Esther Schadt ihre Orgel stufenweise in den beiden letzten Stücken heraus. Zuerst in der getragenen Invocation Op.18 von A. Guilmant und schlussendlich, in Dennis Elliots Toccata in G-Dur, entlockte sie ihr alle verfügbaren Bässe und entfesselte ein Basilikabeben. Doch zuvor verabschiedeten sich die Honduraner mit gefälligen Weisen aus dem Musicalfilm TANGOBAR. Fazit: Ein spannender und gelungener Kontrast aus Musik der Nord-und der Südhalbkugel.

 

Gabi Ketteler, 9.8.2022




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